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Ettore Sottsass

1917 Innsbruck
2007 Mailand


Der italienische Designer und Architekt Ettore Sottsass gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der Designgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ettore Sottsass wird 1917 in Innsbruck, Österreich, geboren, wo seine Mutter herstammt. Der Vater ist Italiener und Architekt. 1929 zieht die Familie nach Turin. 1935-39 studiert Ettore Sottsass am Politecnico in Turin Architektur. Nach dem Krieg arbeitet er zunächst im Büro des Vaters.
1947 eröffnet er in Mailand sein eigenes Büro, "The Studio". 1956 reist Ettore Sottsass nach New York, für kurze Zeit arbeitet er im Büro von George Nelson - es ist dennoch eine wichtige Begegnung für ihn. 1957 wird Ettore Sottsass künstlerischer Leiter bei Poltronova. Er gestaltet dort Leuchten und Möbel, 1970 entstehen die "Mobili Grigi".
Ab 1958 ist Ettore Sottsass auch Designberater von Olivetti und gestaltet eine ganze Reihe von Rechenmaschinen und Schreibmaschinen. 1959 gestaltet er für Olivetti den Computer "Elea 9003". 1969 entsteht in Zusammenarbeit mit Perry King das Design für die knallrote, tragbare Schreibmaschine "Valentine". Ihre Rückwand bildet gleichzeitig den Abschlussdeckel für das Kunststoffgehäuse, in dem sie transportiert wird.
In den 1960er Jahren gestaltet Ettore Sottsass Keramikserien, die Anregungen einer Reise nach Indien aufnehmen. Dazu gehören die "Ceramiche delle Tenebre" (1963), die Serien "Offerta a Shiva" (1964), "Yantra" und "Tantra" (1968). 1972 nimmt Ettore Sottsass an der Ausstellung "Italy: A New Domestic Landscape" im Museum of Modern Art in New York teil.
In den 1970er Jahren gehört Ettore Sottsass der Radical-Design-Bewegung an. 1973 ist er Gründungsmitglied von "Global Tools", 1976 gehört er mit Alessandro Mendini, Andrea Branzi, Michele De Lucchi und anderen zum Studio Alchimia.
Um weniger eingeschränkt und mit freierer Kreativität arbeiten zu können, gründet Ettore Sottsass, inzwischen 64-jährig, mit den um einiges jüngeren Designkollegen Michele De Lucchi, Marco Zannini, Barbara Radice, Aldo Cibic, Matteo Thun und anderen im Jahr die Gruppe Memphis. Im September 1981 wird die erste Memphis-Ausstellung in der Mailänder Galerie Arc '74 eröffnet. Memphis formuliert eine neue Design-Ästhetik, die weder funktionalen, noch rationalen, oder gar ergonomischen Gesichtspunkten folgt. Die Entwürfe sind unkonventionell, kreativ-verspielt, knallbunt, oftmals unzweckmäßig. Und sie veranstalten damit in den 1980er Jahren eine Revolution des Alltagsdesigns, mit Auswirkungen für die internationale Designszene.
Memphis macht Design endgültig populär. Als die Massenbegeisterung jedoch abflaut, löst Ettore Sottsass 1988 Memphis kurzerhand wieder auf.
Nach einem langen erfüllten und kreativen Leben stirbt Ettore Sottsass am 31.12.2007 in Mailand.


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