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Marcel Proust

1871 Auteuil (Paris)
1922 Paris


Der französische Schriftsteller, Kritiker und Intellektuelle Marcel Proust wird am 10. Juli 1871 in Auteuil, einem Stadtviertel von Paris, als Sohn einer wohlhabenden Arzt-Familie geboren. Im Jahr 1882 tritt er in das Lycée Condorcet ein. Hier lernt er Jacques Bizet, Daniel Halévy und Robert Dreyfus kennen.
Seine ersten Schriftstellerischen Versuche unternimmt Marcel Proust im Jahre 1882 für Schulzeitschriften. Um diese Zeit finden auch erste Besuche in den Salons von Mme. Émile Strauss und Mme. Arman de Caillavet statt.
1889 meldet Marcel Proust sich freiwillig zum Militärdienst und wird in Orléans stationiert. Dort lernt er Robert de Billy kennen. Nachdem Proust seinen Militärdienst beendet, schreibt er sich 1890 an der juristischen Fakultät ein, ohne jedoch sein Examen zu erreichen. Im Jahre 1892 gründet der Schriftsteller die Zeitschrift "La Banquet". Im darauf folgenden Jahr schließt Marcel Proust die Bekanntschaft zu dem französischen Schriftsteller, Symbolisten und Kunstsammler Robert de Montesquiou (1855–1921) und im Jahre 1894 zu dem Komponisten Reynaldo Hahn (1874–1947). 1895 nimmt Marcel Proust eine unbezahlte Stelle in der Bibithèque Mazarin an und erhält seine "License des Lettres". Außerdem beginnt der Schriftsteller seine Arbeit am "Jean Santeuil", einem unvollendet gebliebenen Romanprojekt.

Sein erstes Buch "Les plaisirs et les jours" erscheint im Jahre 1896. Später arbeitet er mit Hilfe von Marie Nordlinger an der Übersetzung von "The Bible of Amiens" des englischen Schriftstellers und Kunsthistorikers John Ruskin (1819–1900). Von Ruskins schwärmerischem Kunst-Enthusiasmus wird auch Marcel Proust infiziert. Nachdem Ruskin im Jahre 1900 stirbt, verfasst Proust einen Nachruf im "Mercure".
Im Sommer desselben Jahres findet eine Reise nach Venedig, Flandern und Holland statt. Auf seine eigenen Kosten veröffentlich der Schriftsteller 1913 bei Grasset den ersten Teil seines Hauptwerkes, der fiktiven Autobiographie "Á la recherche du temps perdu" mit dem Titel "Du côte de chez Swann". Im darauf folgenden Jahr stürzt der plötzliche Tod seines Lebensgefährten Alfred Agostinelli (1888–1914) Marcel Proust in eine tiefe Depression.
1916 kann der Schriftsteller den Verlag Gallimard, bzw. die "Nouvelle Revue Français" für sein Romanprojekt gewinnen. Hier erscheint im Jahre 1918 der zweite Teil des Romanprojektes mit dem Titel "À l’ombre des jeunes fills en fleurs". Für diesen Teil erhält Marcel Proust im darauf folgenden Jahr den "Prix Goncourt", die höchste französische Auszeichnung für literarische Werke und wird 1920 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Von 1920 bis 1924 erscheinen die vier weitere Teilbände des monumentalen Romans: "Du côte de Guermantes I", "Du côte de Guermantes II", "Sodom et Gomorrhe I" und "Sodom et Gomorrhe II".
Bereits im Mai 1921 erleidet Marcel Proust während eines Ausstellungsbesuches einen Schwächeanfall. Kurz vor seinem Tod beginnt er einen Briefwechsel mit dem deutschen Romantiker Ernst Robert Curtius (1886–1956). Dieser begreift als einer der ersten Prousts herausragende Stellung in der modernen Literatur.
Marcel Proust stirbt am 18. November 1922 in Paris.


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