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Napoleon Bonaparte

1769 Ajaccio
1821 St. Helena


Napoléon Bonaparte, geboren als Napoleone Buonaparte am 15. August 1769 in Ajaccio auf der Mittelmeerinsel Korsika, ist einer der bedeutendsten französischen Staatsmänner der Neuzeit. Während der französischen Revolution steigt er als Feldherr in der Armee auf, ehe er durch eine Staatsstreich die Macht in Frankreich übernimmt und sich schließlich zum Kaiser erhebt. Sein Wirken hat nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa nachhaltig geprägt.
Mit 16 Jahren beginnt Napoléon Bonaparte seine militärische Laufbahn und erweist sich schnell als sehr talentiert. Während und nach der französischen Revolution erfährt seine Karriere einen Schub. Im März 1796 übernimmt Bonaparte den Oberbefehl im Italienkrieg, den er erfolgreich gewinnt. In dieser Zeit wird aus dem italienischen Buonaparte das französische Bonaparte. 1798 bricht Napoléon Bonaparte zum Ägyptenfeldzug auf, der die Engländer von Indien abschneiden soll. An der Expedition nahmen auch viele Wissenschaftler teil, die u. a. den Stein von Rosette entdecken. Obwohl die Mission 1799 scheitert, genießt Bonaparte in Paris große Popularität.
Am 9. November 1799 gelingt Bonaparte der Staatsstreich des 18. Brumaire VIII, durch den eine Konsulatsverfassung mit drei Konsuln errichtet wird. Schnell etabliert sich der 30-jährige Napoléon Bonaparte zum faktischen Alleinherrscher. Er erklärt die Revolution als beendet und führt einige zum Teil sehr nachhaltige Reformen durch, u. a. die Zentralisierung der Verwaltung, den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie 1804 den Erlass des Gesetzbuches Code Civil, der als Code Napoleon bekannt ist und bis zum heutigen Tag in vielen Ländern Bedeutung hat. Auch außenpolitisch sorgt Napoléon Bonaparte kurzfristig für Ruhe.

Nachdem Bonaparte sich 1802 zum Konsul auf Lebenszeit hat erklären lassen, krönt er sich am 2.12.1804 selbst zum Kaiser. Damit signalisiert er auch den Anspruch auf die zukünftige Gestaltung Europas. Die Rektionen der anderen europäischen Herrscher sind ablehnend, Bündnisse gegen Frankreich werden geschlossen. Die sogenannten Napoleonischen Kriege (1804-1812) folgen. 1805 wird Österreich bei der Schlacht bei Austerlitz geschlagen und bekommt schwere Friedensbedingungen diktiert (Frieden von Pressburg, 1805). In den deutschen Ländern schließen sich 1806 16 Staaten, darunter Württemberg und Baden, die ihre Existenz großteils Bonaparte verdanken, zum Rheinbund zusammen und verpflichten sich zur militärischen Unterstützung Frankreichs und zum Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich.

Der Kaiser Franz II. legt daraufhin seine Kaiserkrone nieder; dies bedeutet das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Nach der Schlacht von bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 wird auch Preußen vernichtend geschlagen und einem harten Friedensschluss (Frieden von Tilsit, 1807) unterworfen. Lediglich gegen Russland stoßen die französischen Truppen an ihre Grenzen.
In dieser Zeit befindet sich Napoléon Bonaparte auf dem Höhepunkt seiner Macht, die er durch Heiratspolitik zu sichern versucht. Seine Herrschaft nimmt immer despotischere Züge an. Der Empirestil setzt sich in ganz Europa durch. Fast ganz Kontinentaleuropa steht unter direkter oder indirekter Kontrolle Frankreichs. Gegen England verhängt Bonaparte einen europaweiten Handelsboykott, die sogenannte Kontinentalsperre.
1812 kommt es zum erfolglosen Krieg gegen Russland, bei dem Bonapartes Grande Armée, mit 675.000 Mann die bis dahin größte Armee, von denen jedoch nur 12.000 zurückkehren, scheitert, da sich die Taktik der Blitzfeldzüge in den endlosen Weiten Russlands nicht durchführen lässt.
Die europäischen Staaten nutzen Frankreichs Schwäche und führen Befreiungskriege. Die endgültige Niederlage der Franzosen tritt 1813 in der sogenannten Völkerschlacht bei Leipzig ein. Am 2. April 1814 setzt der französische Senat den Kaiser Napoléon ab. Bonaparte wird ins Exil auf die Mittelmeerinsel Elba geschickt.
Im März 1815 kehrt Bonaparte von dort zurück auf das Festland und etabliert die Herrschaft der 100 Tage. Auf dem Wiener Kongress beschließen Österreich, Russland, England und Preußen das militärische Eingreifen. Nach einigen anfänglichen Erfolgen unterliegt Bonaparte im Juni 1815 der alliierten Armee beim belgischen Waterloo. Bonaparte wird auf die britische Insel St. Helena im Südatlantik verbannt. Dort stirbt Napoléon Bonaparte am 5. Mai 1821. Zwanzig Jahre nach seinem Tod wird sein Leichnam am 15. Oktober 1840 exhumiert und zurück nach Frankreich gebracht. Dort wird er im Invalidendom in einem fünffachen Sarkophag feierlich aufgebahrt.


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